21. März 2017
Was ist eine veredelte Rebe?
Alte, abgestorbene Rebstöcke werden alljährlich durch neue, veredelte Jungreben, den sogenannten
Rassl, ersetzt.
Bis zum Auftreten der Reblaus standen die Reben auf eigenen Wurzeln, sie wurden nicht veredelt. Sie konnten einfach durch Stecklinge oder durch Vergruben vermehrt werden. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden amerikanische Weinreben (Hybridsorten) nach Europa eingeführt. Nichtsahnend schleppte man mit diesen Rebstöcken auch die Reblaus in Europa ein. Erst als in den 60er- und 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts massive Schäden an den Pflanzen auftraten, wurde man darauf aufmerksam (1868 in Frankreich und 1872 in Österreich, Klosterneuburg). Die europäischen Rebsorten hatten in ihrer Entwicklung nie Kontakt mit der Reblaus und haben deshalb keine Abwehrstrategie entwickelt wie die amerikanischen Reben. Nach einigen Jahren hat man dann begonnen, die Reben zu veredeln, d. h. auf eine amerikanische Unterlage (Wurzelstock) wurde eine europäische Fruchtrute gepelzt.
Leider sind Rebstöcke auch anfällig gegen Kälte und andere Parasiten, daher müssen von Zeit zu Zeit einige Stöcke ausgetauscht werden.